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Bericht 37 --- Thailand 1

  • jonasklein30
  • 5. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

12.02.24

 

Es liegen emotionale Wochen hinter uns, denn in Thailand trennen sich unsere Wege. Charlotte möchte wieder ihrer Arbeit in Traunstein nachgehen, doch mich halten noch einige Fragen fern von der Heimat. In diesem Wissen, dem Flughafen in Phuket mit jeder Kurbelumdrehung etwas näher zu sein, ist alles andere als einfach.....

 

Im Norden Thailands war es noch ganz gut zu händeln, dank ausreichend Distanz und Zeit. Es war sehr abwechslungsreich in den Städten und der Natur, sodass wir häufig gut abgelenkt waren. Das Rad fahren hat Spaß gemacht und wir wollten einfach das Land erkunden. Morgens im Zelt aufwachen, unter Palmen dem exotischem Vogelgesang zu lauschen, hat schon etwas magisches und ist ein guter Start in den Tag. Lediglich die vielen Hähne, welche für die Hähnenkämpfe gehalten werden, klingen sehr bekannt und sind ziemlich nervig.

Die meisten exotischen Tiere wie endlose Tausendfüßler, Schlangen und Warane sieht man leider hauptsächlich überfahren auf der Straße, doch der dauerhafte Geruch nach Verwesung, kommt wohl eher von den zahlreichen toten Hunden im Straßengraben. Wobei ein wildes Tier war mir tatsächlich Recht nahe, allerdings konnten wir aus dieses nicht sehen. Es war wohl eine Spinne, die in meine Hose geklettert ist und bei einem schreckhaften Griff nach ihr, zugebissen hat. Ein strahlender Schmerz in den ganzen Arm, eine Nacht im Krankenhaus zur Überwachung und alles wieder gut. Glück gehabt :-)

 

Auf dem Weg in den teilweise muslimischen Süden des Landes nimmt die Anzahl der buddhistischen Tempel und Mönche kaum ab. Die meist sehr jungen Tempelanlagen sind auf den ersten Blick recht bunt und einladend. Auf den zweiten Blick, große Klötze aus Beton und häufig mit der Sprühdose lackiert. Nach zwei Monaten wirkt es, als hätten die Thailänder das beste aus den bestehenden Ressourcen gemacht, ein Auffangort für wilde Hunde geschaffen und viel Liebe für riesige Buddha-Statuen in glänzendem Gold. Auch wenn ich leider ziemlich ungläubig bin, so macht der Anblick dieser meditierenden Statue etwas mit mir.

Ein idealer Platz für eine Mittagspause, denn es gibt reichlich Bäume mit Sitzgelegenheiten darunter. Natürlich auch aus Beton. Doch auch die schönste Pause geht mal vorüber und die Fahrt wird mit jedem Tag etwas eintöniger. Wir befinden uns im Flachland, auf großen vollen Straßen umzingelt von Gummibäumen und Palm-Öl-Plantagen. Da hilft es nur einem Podcast zu lauschen oder etwas Musik zu hören, damit die Autos, Mopeds und LKWs nur halb so laut sind. Immerhin kann man es nutzen um etwas über das Land zu erfahren. Sicher nicht der Geschmack eines jeden, aber interessant und ungeschönt ist der Inhalt des Links unterhalb. Ich habe in jedem Land versucht einen Podcast zu finden, von Menschen die in unserem Kulturkreis aufgewachsen sind und später in das jeweilige Land ausgewandert sind. So bekommt man sehr interessante und ungefilterte Infos:

 

 

Nach so vielen langweiligen Kilometern konnte ich mich auf den Strand freuen wie nie zuvor. Zumal wir seit Griechenland keiner richtigen Küste mehr folgen durften, wenn man das Kaspische Meer als Binnengewässer mal beiseite lässt.

Die Sonne steht inzwischen wieder senkrecht über uns und man merkt jeden Tag, wie man dem Äquator näher kommt. Wie schnell und steil die Sonne aufgeht ist merklich anders als im Norden Thailands.

Passt man sich den Gegebenheiten an und liegt am Strand, im Schatten während der Wind bläst und springt 1-2x ins kühle Nass, dann fühlt es sich ziemlich erträglich an. Auf dem Fahrrad hingegen ist es schon heftig und der Körper heizt sich über den Tag hinweg sehr auf. Sogar die Nächte haben nur noch wenige angenehme Stunden, selbst wenn man fast nackt ohne Schlafsack im Zelt liegt. Daher haben wir auch einen längeren Halt am Strand gemacht, um dieses  Urlaubsfeeling und die Leichtigkeit richtig aufzusaugen.

 

Von der Ostküste ging es weiter an die Westküste um unseren letzten größeren Halt anzusteuern. Drei Nächte mit einem Boot raus aufs Meer um die Unterwasserwelt zu erkunden. Oberhalb des Meeresspiegels haben wir erstmal genug gesehen :D Wir sind beide länger nicht getaucht, doch dafür hat es erstaunlich gut geklappt. Es waren einige sehr schöne Orte dabei, die Charlotte beschrieben hat: Als wäre man in einem Aquarium. So viele Fischschwärme und bunte Korallen. Es war schön zu sehen, dass es so lebendige und intakte Orte unter Wasser noch gibt.

 

Als wir das Schiff verlassen, ist es nicht mehr zu leugnen. Es gibt nichts mehr hinter dem wir uns verstecken können. Jetzt wird es Zeit für den Abschied. Die letzte Unterkunft ist bereits gebucht und die letzten Tage brechen an. Man schaut zurück auf ein gemeinsames Jahr. Auf die Höhen und Tiefen.



 
 
 

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