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Bericht 31 --- China 1

  • jonasklein30
  • 5. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

26.09.24

*Tag 206*


Wir sind seit 2 Wochen in China und es ist mit keinem anderen Land auf dieser Reise zu vergleichen. Es hat sich so ziemlich alles verändert. In den vergangenen Ländern haben wir uns bereits nach wenigen Tagen nicht mehr gewundert über die Dinge die man so beobachtet, weil vieles ähnlich geblieben ist. Es waren eher die feinen Unterschiede, zumindest für uns als Reisende ohne großes Hintergrundwissen waren nur diese erkenntlich.

Das Fahrrad haben wir seit 3 Wochen kaum angepackt und sind erstmals mit Bus und Zug gereist. Das tat nach dem intensiven halben Jahr auch sehr gut und wir konnten in Ruhe in China ankommen. Die ersten Städte haben uns sehr positiv überrascht. Besonders Kashgar ist ganz anders, als wir es uns vorgestellt haben. Eine schöne grüne Stadt, viele Fahrradwege, kleine Gassen ohne Autoverkehr, leise dank viel E-Mobilität und sehr gutes Essen (sogar ohne Magenprobleme, abgesehen von der schärfe)

Zudem war es sehr besonders, weil wir die Zeit mit zwei Radreisenden teilen durften. Johannes und Christoph sind ein Vater-Sohn-Gespann auf dem Weg von Deutschland nach Indien. Wir waren 10 Tage gemeinsam unterwegs und durften die ersten Erfahrungen in China miteinander teilen. Es war sehr erfrischend eine andere Sicht von zwei Radreisenden zu bekommen.

Zu sehen, wie andere vorgehen und das eine Reise absolut kein klares Schema haben muss. Das man viele gemeinsame Probleme hat, ist sehr angenehm zu hören. Aber auch zu wissen, was man anders machen möchte.

Es war sehr angenehm, weil beide sehr weltoffen und flexibel im Kopf sind. Nicht nur im Bezug auf die Reise, sondern auch bei Gesprächen über den Alltag. Als würden sie sich das Leben nach ihren Vorstellungen anpassen und nicht anders herum, zeitgleich aber mitten im Leben stehen. Einfach zwei sehr sympathische Menschen. Wir sind sehr dankbar für die gemeinsame Zeit.

Ihr kennt es aus den letzten Berichten bereits. Es gab natürlich auch wieder Probleme, die wir nicht verschweigen wollen. Wer nur den angenehmenen Teil möchte kann einfach zum Ende des Textes springen.

Denn jetzt wo die Magenprobleme weg sind, bin ich seit 3 Wochen etwas krank. Die Nebenhöhlen sind zu und in der Höhe tut der Kopf dazu ziemlich weh. Zudem gab ein paar Probleme mit unserer geplanten Zugfahrt. Wir hatten die Hoffnung von Kashgar nach Golmud mit dem Zug fahren zu können, damit die Taklamakan-Wüste zu überspringen und vor Wintereinbruch über die tibetische Hochebene radeln zu können. Ganz so einfach war es dann doch nicht. Die Bahnlinie ist nicht komplett für den Personenverkehr verfügbar und nimmt auf unserer Linie keine Fahrräder mit. Als wäre das nicht genug gewesen, wird uns auch noch beinahe die Einreise in die nächste Provinz verwehrt. Genau diese eine Grenze zwischen Xinjiang (Autonome Region der Uiguren) und Qinghai (hauptsächlich autonome Bezirke von Tibetern und Mongolen) ist neuerdings für Touristen gesperrt. Ich kann nicht alle Details erzählen, aber wir hätten fast 4 extra Tage in Bus und Bahn gewonnen. Eine kleine Notlüge, penetrantes Nachfragen und 200 Dollar haben uns eine Taxifahrt durch den eigentlich verbotenen Bezirk ermöglicht. Doch genau wie zuvor hören die endlosen Passkontrollen und das Blitzlichtgewitter der fest installierten Kameras nicht auf. Seit der Einreise haben wir unseren Pass mehr als 50x vorzeigen müssen und genaue Angaben zu unserem Aufenthalt machen müssen. Eine Sache auf die wir gut und gerne verzichten könnten. Allerdings sind die Staatsdiener meist sehr freundlich, daher ist es halb so schlimm. Besonders wenn sie bereit sind gegen bestehendes Recht zu verstoßen, um unsere Reise nicht zu stark einzuschränken.

Als wir letztendlich doch in Golmud angekommen sind, waren wir schon sehr erleichtert, dass wir die problematischsten Regionen Chinas, hinter uns gelassen haben. Obendrein gab es auch noch ein Geschenk. Eine Ersatzteillieferung aus Deutschland hat uns genau am Tag unserer Ankunft erreicht. Das haben wir sehr stark Matthias und seinem Team von bike-packing.de zu verdanken. Er hat den extra Papierkrieg + Versandkosten auf seine Kappe genommen, damit wir unsere Reise fortsetzen können. Vielen lieben Dank, dass dir Projekte wie unsere wirklich am Herzen liegen. Danke dir, können wir ohne Sorgen in die Berge aufbrechen :-) Sein Unternehmen sitzt im Westerwald, genauer gesagt in Kirchen-Wingendorf und führt viele hochwertige Produkte rund ums Thema Bikepacking und Fahrrad.


Traumhafte Strecke nach Kashgar

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Wie man es sich vorstellt 😌

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Frühstück sieht hier auch ein wenig anders aus

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Endlich Elektroroller fahren....

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....und Tischtennis spielen

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Erster Bubble-Tea meines Lebens. Sicher nicht der letzte 😬

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Und Shopping darf nicht fehlen....mit Christoph und Johannes 😊

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Noch ein Abschiedstreffen, bevor es für die zwei weiter Richtung Lhasa ging

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Vorbereitung fürs trampen....doch dazu kam es leider nicht

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Die Fahrräder mussten separat transportiert werden. Waren ziemlich erleichtert als wir sie wieder zurück hatten.

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Ankunft in Golmud. Auch wenn das Schild keine Hilfe war, sieht's gut aus.

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6 Schläuche

35 Flicken

1 Vorbau

Jetzt sollte erstmal Ruhe sein.

Danke an Matthias und das Team von bike-packing.de

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