Bericht 22 --- Ninotsminda
- jonasklein30
- 5. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
*Reisebericht Tag 91*
05.06.24
Wir haben das Krankenlager in Erzurum geräumt. Als Charlotte wieder fit wurde ging es bei mir bergab, sodass wir uns 1 Woche Auszeit nehmen durften. Nach nur 2 Tagen im Sattel mussten wir feststellen, dass die letzten Tage in der Türkei bevorstehen. Heute melden wir uns aus Ninotsminda, einem kleinen Ort in Georgien und morgen geht es schon weiter nach Armenien. Es drängt sich die Frage auf: Lassen wir uns genug Zeit für Land und Leute oder sitzen wir nur im Sattel?
Naja, eigentlich beides. Ich muss sagen die entspanntesten Tage sind jene, an denen man viel im Sattel sitzt. Zeitgleich bekommt man auch am meisten mit, was im Land vor sich geht. Es scheint eher die Art zu sein wie man fährt. Wir lassen uns viel Zeit und machen viele Stopps für Unterhaltungen, tolle Ausblicke und natürlich reichlich zum Essen.
Pausen sind natürlich trotzdem wichtig, aber wenn ich mal von etwas gestresst bin, dann an einem Tag ohne Fahrrad. Zumindest bislang, weil die Bedingungen fürs Radfahren so optimal waren. An der Georgischen Grenze wurden die Straßen und der Verkehr auf einen Schlag wesentlich rauher und es gibt auch keinen Seitenstreifen mehr. Wir sind gespannt wie es weiter geht.
Auch wenn wir viele Stunden im Sattel sitzen, nehme ich es als langsames und entschleunigendes Reisen wahr. Wir hatten 6 Wochen Zeit, um uns die Türkei genau anzuschauen. Die letzten Tage schaut man schon etwas sentimental zurück. Ein tolles Land und absolute Reiseempfehlung mit dem Fahrrad und jegliche Art von Individualreisen. Aber wir sind auch bereit für eine neue Herausforderung. Die Türkei ist an den meisten Tagen zum Teil der Komfort-Zone geworden. Wir haben Lust auf andere Kulturen und nicht den Eindruck, dass wir etwas verpasst haben oder es viel zu schnell vorbeigezogen ist. Im Gegenteil, diese 6 Wochen in der Türkei kommen einem im Rückblick extrem lang vor. Für die 3 Monate der ganzen Reise ist es so extrem, dass Bilder aus den ersten Wochen sehr amüsant wirken. "Weißt du noch in Italien...." als wäre es eine Ewigkeit her. Aber fühlt es sich tatsächlich so an. Das Zeit-Empfinden ist anders als in Alltag.
Die Nächsten Tage können wir etwas Glück gebrauchen. Visa für Iran, Turkmenistan und China stehen für die Botschaften in Yerevan auf dem Plan und die Chancen sind laut Erfahrungsberichten gar nicht so gut. Ein weiterer Grund warum die Tage ohne Fahrrad gerade etwas zäh werden. Ich wollte doch eigentlich vor Bürokraten-Deutschland fliehen 😃
Einige Details zur Türkei sind bereits im Handy verfasst, würden die Nachricht leider ziemlich sprengen, daher müssen diese wohl mal im Nachgang persönlich besprochen werden 😊

Wohl einer der besten Pässe in der Türkei. Vielleicht auch so besonders, weil wir seit langem nochmal einen Wald sehen konnten. Warum hier plötzlich alles so bewaldet ist wissen wir auch nicht, aber es war sehr besonders :)
























Kommentare